Leo erkrankt während der Ausbildung zum Detailhandelsfachmann an einer Sehnerventzündung. Die rasche Erblindung verunmöglicht den Abschluss der Lehre. Die IV kann Leo in dieser Situation unterstützen.
Die Optikusneuritis ist eine entzündliche Erkrankung des Sehnervs, die insbesondere junge Erwachsene betrifft. Die typische Form zeigt sich meist als einseitige Entzündung des Sehnervs. In seltenen Fällen kommt es zu dauerhaften Einschränkungen des Sehvermögens. Dies ist Leo passiert.
Leo wohnte noch bei seinen Eltern in ländlicher Umgebung, als ihm die Schockdiagnose während der Lehrzeit eröffnet wurde. Da Leo innert kurzer Zeit faktisch komplett erblindete, stellte er sich viele Fragen. Wie geht es weiter? Wie verändert sich mein soziales Umfeld? Was habe ich für berufliche Möglichkeiten?
Eingliederung vor Rente
Leo hat sich bei der IV angemeldet. Sehr bald war klar, dass er die Lehre als Detailhandelsfachmann nicht mehr weiterführen kann. Basierend auf einem sehbehindertentechnischen Assessment bei der Schweizerischen Fachstelle für Sehbehinderte im beruflichen Umfeld (SIBU) und weiterführenden Abklärungen, startete Leo eine sehbehindertentechnische Grundschulung und begann eine kaufmännische Ausbildung (Profil B). Inklusive Praktikumsjahr schloss er die Lehre im Sommer 2023 erfolgreich ab. Während der Lehrzeit konnte Leo auf verschiedene Hilfsmittel zurückgreifen. Eine von seinem Arbeitgeber speziell eingerichtete Software und der Zugriff auf digitale Lehrmittel waren für die Ausbildung und den Arbeitsplatz mitentscheidend. Heute arbeitet Leo in einem 70 % Pensum im Büro.
Praktisch seit der Diagnose hat die IV Leo auf seinem Weg beratend und finanziell unterstützt; dies auch in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber. Ohne wohlwollende und verantwortungsbewusste Arbeitgeber ist berufliche Integration nicht möglich.
Leo wird auf seinem Weg weiterhin auf Hindernisse stossen. Das bringt seine Beeinträchtigung mit sich. Wichtig ist, wie damit umgegangen und was daraus gemacht wird. Leo hat den Einstieg in den 1. Arbeitsmarkt geschafft und ist beruflich wie auch sozial integriert.
Die Geschichte von Leo ist real. Der Vorname wurde geändert.